Portemonnaie verloren? Das ist zu tun!

Portemonnaie verloren? Das ist zu tun!

 

So handeln Sie richtig!

Wer sein Portemonaie verloren hat, empfindet dies zu Recht als "uncooles Ereignis". Kopfzerbrechen bereitet dabei weniger das abhanden gekommene Geld als vielmehr der Verlust von Kreditkarten, Ausweisen und Zugangsberechtigungen, die nun unter Umständen in falsche Hände geraten. Damit verbunden sind schlimmstenfalls auch Haftungsfragen – deshalb ist sofortiges Handeln ausgesprochen wichtig!

Jeder dürfte den Ratschlag für Urlaubsreisen kennen, Ausweise, EC- und Kreditkarten sowie Bargeld möglichst getrennt voneinander aufzubewahren. Das ist vernünftig – denn geht nur ein Teil dieser Essentials verloren, sind der Schaden sowie der Aufwand zur Schadensbegrenzung weitaus geringer. Zuhause, im gewohnten Leben, halten sich die meisten jedoch leider nicht an den bewährten Rat: Sie stecken alle wichtigen Dokumente zusammen mit dem gesamten Bargeld in ihr Portemonnaie. Geht solch ein gut bestücktes Portemonnaie verloren, kommt auf den „ehemaligen Besitzer“ einiges zu: Zeitaufwand, Telefonate, Behördengänge und Kosten.

Schnellcheck: Portemonnaie verloren - oder doch nicht?

Bevor Sie weitere Maßnahmen ergreifen, sollten Sie sich zunächst vergewissern, dass Sie Ihr Portemonnaie verloren und nicht nur verlegt haben. Vielleicht steckt es noch in der Tasche eines anderen Kleidungsstücks? 

Wenn Sie feststellen, dass Sie Ihr Portemonnaie verloren haben, dann gehen Sie Ihre letzten Wege noch einmal ab. Suchen Sie die Orte auf, an denen Sie zuletzt gewesen sind – am besten in chronologisch umgekehrter Reihenfolge. Fragen Sie im Restaurant und in Geschäften nach, ob jemand Ihr Portemonnaie gefunden und dort abgegeben hat. Vielleicht haben Sie Glück und das Portemonnaie findet sich wieder an. Verwenden Sie jedoch nicht zu viel Zeit auf Ihre Suche, da für den Fall des Verlustes umgehendes Handeln gefragt ist.

Erster Schritt: Bankkarten sperren lassen!

Wenn Sie Ihr Portemonnaie verloren haben, sollten Sie sofort alle Bankkarten sperren lassen. Kriminell veranlagte Finder könnten nämlich versuchen, Ihre EC- oder Kreditkarte einzusetzen.
Je nach Ausstellerland Ihrer Karten gibt es verschiedene Anlaufstellen.

Schweiz:
Für EC und Masterokarten wenden Sie sich bitte an Ihre Bank. Einige Banken bieten auch eine 24h Sperrtelefonnumer an. Es ist also sinnvoll die Notfallnummer seiner Bank immer separat dabei zu haben. Zudem kann jede EC/Maestrokarte ausserhalb der Banköffnungszeiten über die Bankkartensperrzentrale (+41 58 399 66 56) gesperrt werden.

Ihre Kreditkarte müssen Sie bei Ihrem Kreditkartenanbieter sperren lassen. Führen Sie die Notfallnummer deshalb immer mit sich.

Deutschland:
Für Verlustmeldungen von EC-Karten gibt es die deutschlandweit gültige Zentralnummer 116 116.
Mit der Vorwahl 0049 ist die Sperrzentrale aus dem Ausland erreichbar (gebührenpflichtig). Für Sperranrufe steht darüber hinaus die Rufnummer 0049 30 4050 4050 bereit. Sie können sich auch an Ihre Hausbank wenden, um die EC-Karte sperren zu lassen. Halten Sie dafür die IBAN Ihres Kontos bereit.
Achtung: Auch nach einer telefonischen Sperre ist das Bezahlen mit Ihrer EC-Karte weiterhin möglich – denn gesperrt wird lediglich die Kombinationsfunktion von PIN und Karte. Mit gefälschter Unterschrift besteht für Kriminelle also weiterhin die Möglichkeit, an Ihr Geld zu kommen.

Mit der Kreditkartensperre verhält es sich etwas komplizierter. Die einzelnen Kreditkartenanbieter haben eigene Notrufnummern, unter denen Sie den Verlust Ihrer Karte melden können. Die für Sie passende Telefonnummer finden Sie auf der Website Ihres Anbieters. Für die Sperre benötigen Sie Ihre Kreditkartennummer – halten Sie diese bereit.

Österreich:
Wenden Sie sich für die Sperrung Ihrer EC oder Maestrokarte an Ihre Bank. Führen Sie die Notfall Telefonnummer deshalb immer separat mit. Zudem gibt es eine allgemeine Notfall-Hotline: Allgemeine Hotline der Maestro Bankomatkarten ist: 0800 204 8800 (Österreich), +43-1 204 8800 (Ausland).

Für die Sperrung Ihrer Kreditkarte wenden Sie sich bitte an den Herausgeber Ihrer Kreditkarte.

Kartensperr-Services als schnelle Hilfe

Damit Sie im Falle eines Diebstahls oder Verlust keine wertvolle Zeit verlieren, sind Kartensperr-Services von Vorteil. In der Regel schliessen Sie diesen Service ab und haben die Möglichkeit den Serviceanbieter während 24h telefonisch im Notfall zu kontaktieren. Der Anbieter übernimmt den ganzen Sperr-Vorgang für Sie und für Sie ist der Vorfall mit einem Anruf erledigt. Bei einigen Anbietern, wie beispielsweise dem keymailPLUS Kartensperrservice werden Ihnen sogar die Sperr- und Ersatzkosten zurück erstattet.

Kartensperr-Service als schnelle Hilfe

Polizei informieren!

Haben Sie Ihr Portemonnaie verloren und enthielt dieses wichtige persönliche Dokumente wie etwa Ihren Personalausweis, Ihren Führerschein oder Ihre Krankenversicherungskarte? Dann wenden Sie sich unbedingt an die Polizei und zeigen Sie dort den Verlust oder Diebstahl Ihrer Ausweise an. Halten Sie es für unwahrscheinlich, dass Sie Ihr Portemonnaie verloren haben, ist eine Diebstahlsanzeige die bessere Option.

Führen Sie in der Anzeige bei der Polizei detailliert alle Dokumente auf, die Sie verloren haben. Zum einen sichern Sie sich damit für den Fall ab, dass ein Dritter mit Ihren „Papieren“ kriminelle Handlungen begeht. Zum anderen erleichtert Ihnen die polizeiliche Bescheinigung über Ihre Verlust- oder Diebstahlsanzeige die spätere Neu- beziehungsweise Ersatzbeschaffung der Dokumente.

Nicht zuletzt hilft Ihnen die Anzeige bei der Polizei, dass Sie Ihr Portemonnaie zurückerhalten – sollte es ein Finder dort abgeben oder die Polizei bei Ermittlungen darauf stoßen.

In Deutschland - Personalausweis: Online Funktion sperren lassen!

Lassen Sie darüber hinaus die Online-Ausweisfunktion Ihres Personalausweises deaktivieren, wenn Sie diese nutzen und Sie Ihr Portemonnaie verloren haben. Zwar kann niemand ohne PIN Ihre Daten auslesen – die Sperre der Online-Ausweisfunktion stellt aber sicher, dass jeder Versuch des Missbrauchs Ihres Personalausweises erkannt wird.

Die Sperre der Online-Ausweisfunktion können Sie über die gleiche zentrale Sperrhotline 116 116 durchführen lassen, die auch für die EC-Kartensperre zuständig ist. Halten Sie für den Anruf Ihr Sperrkennwort bereit, das Ihnen im PIN-Brief mitgeteilt wurde. Alternativ können Sie sich an die Personalausweisbehörde Ihrer Stadt oder Gemeinde wenden.

Weitere Verlustmeldungen, wenn Sie Ihr Portemonnaie verloren haben...
  • Personalausweis/Identitätslarte: Wenden Sie sich mit Ihrer Verlustmeldung an die Personalausweisbehörde oder das Bürgeramt/Gemeindeverwaltung. Hier können Sie in Deutschland auch einen vorläufigen Ausweis beantragen, der bis zu drei Monaten gültig ist. Für den Fall, dass der alte Ausweis später wieder auftaucht, müssen Sie diesen abgeben und entwerten lassen. Bringen Sie zur Legitimation am besten einen gültigen Reisepass oder Ihre Geburtsurkunde mit. In der Schweiz müssen Sie der Ausstellungsbehörde die Verlustmeldung der Polizei vorlegen und können So eine neue Identitätskarte beantragen.

  • Führerschein: Zuständig für die Verlustmeldung und den Neuantrag ist in Deutschland ebenfalls das Bürgeramt oder in der Schweiz das Straßenverkehrsamt. Für den Neuantrag benötigen Sie Ihren Reisepass oder (vorläufigen) Personalausweis, eine Verlusterklärung beziehungsweise bei Diebstahl die Bescheinigung der Polizei. Ein vorläufiger Führerschein wird ohne Lichtbild sofort ausgestellt und ist nur in Verbindung mit einem Personalausweis gültig.

  • Fahrzeugschein: Zuständig für die Verlustmeldung und den Neuantrag ist die Kfz-Zulassungsbehörde. Für den Neuantrag benötigen Sie Ihren (vorläufigen) Personalausweis, den Fahrzeugbrief sowie eine formlose eidesstattliche Versicherung, dass Sie Ihren Fahrzeugschein verloren haben beziehungsweise der Fahrzeugschein gestohlen wurde (inklusive Diebstahlsanzeigen-Nummer der Polizei). Außerdem müssen Sie den letzten Prüfbericht einer Hauptuntersuchung vorlegen.

  • Krankenkassenkarte: Melden Sie den Verlust Ihrer Krankenversicherung, damit niemand Ihre Versichertenkarte missbräuchlich verwendet. Ihre Krankenkasse stellt Ihnen zudem kostenfrei eine neue Versichertenkarte aus.

  • Kundenkarten mit Bezahlfunktion: Benutzen Sie Kundenkarten mit Bezahlfunktion von Dienstleistern oder Händlern, melden Sie den Verlust und lassen Sie die Karten sperren lassen, um Missbrauch vorzubeugen.

  • Zugangskarte zum Arbeitsplatz: Melden Sie den Verlust Ihrer Zugangskarte Ihrem Arbeitgeber, damit sich kein Unbefugter Zutritt zu den Firmenräumen verschafft.

Portemonnaie verloren: Was zahlt die Versicherung?

Für die Neubeschaffung von Ausweisdokumenten fallen erhebliche Kosten an – diese betragen nicht selten mehrere hundert Franken/ Euro. Es entstehen Aufwendungen in Höhe der üblichen Ausstellungskosten zuzüglich Kosten für besondere Nachweise (eidesstattliche Versicherungen, Verlustmeldungen etc.) und gegebenenfalls Expressdienste.

Jeder Betroffene sollte daher prüfen, ob seine Hausratversicherung für Schäden aufkommt. In etlichen Tarifen sind Vermögensschäden durch Diebstahl oder Verlust bis zu einer Höchstsumme gedeckt. Ist dies der Fall, können Sie sich die Kosten für den Dokumentenersatz und sogar das verloren gegangene Bargeld erstatten lassen.

Fragen Sie nach beim Fundbüro!
Ist Ihr Portemonnaie verloren gegangen, fragen Sie beim Fundbüro nach. Erkundigen Sie sich ruhig öfter, denn mitunter dauert es eine Weile, bis ein Fundstück eingeliefert und registriert ist. Die Öffentlichen Personennahverkehrsbetriebe unterhalten eigene Fundbüros. Haben Sie eine Veranstaltung besucht, wenden Sie sich am besten direkt an den Veranstalter.
Checkliste "Portemonaie verloren": Die wichtigsten Schritte
  • Vergewissern Sie sich: Haben Sie tatsächlich Ihr Portemonnaie verloren?

  • Wenn ja, dann handeln Sie jetzt schnell und lassen Sie zunächst Ihre Bankkarten sperren.

  • Informieren Sie die Polizei über den Verlust oder Diebstahl.

  • Lassen Sie in Deutschland zudem die Online-Funktion Ihres Personalausweises sperren.

  • Melden Sie den Verlust weiterer Ausweisdokumente, Zugangskarten und Kundenkarten mit Bezahlfunktion bei den zuständigen Behörden und Stellen und beantragen Sie Ersatz – im Bedarfsfall auch vorläufige Dokumente (Personalausweis, Führerschein).

  • Fragen Sie beim Fundbüro nach, ob Ihr Portemonnaie dort abgegeben wurde.

  • Prüfen Sie, ob Ihre Hausratversicherung eventuell für finanzielle Schäden aufkommt.

Portemonaie verloren? So beugen Sie für die Zukunft vor
  • Verwahren Sie Ihr Portemonnaie in einer verschließbaren Innentasche.
  • Führen Sie nur diejenigen Ausweise und Dokumente mit sich, die Sie tatsächlich benötigen.
  • Bewahren Sie Ausweise, Geld- und Kreditkarten sowie Bargeld möglichst getrennt voneinander auf. Kommt etwas davon abhanden, dann ist der Schaden weitaus geringer.
  • Nutzen Sie zum Aufbewahren von Ausweisdokumenten beispielsweise einen Brustbeutel und für die EC- und die Kreditkarte eine sogenannte Knöcheltasche, die Sie am Fußgelenk tragen. Das hilft auch gegen Diebstahl.
  • Hinterlegen Sie zuhause Kopien von allen Ausweisdokumenten – im Fall der Fälle erleichtert dies eine Verlustmeldung.
  • Versehen Sie Ihr Portemonnaie mit einem LOCme-Bluetooth-GPS-Tracker oder mit der keymail OBJECT-Marke
  • Damit Sie bei einem erneuten Verlust keine grossen Aufwand für Kartensperrungen haben, empfehlen wir Ihnen den keymailPLUS 24h Kartensperrservice

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